Konzerte
28. August 2025
Liebe Freunde und Mitglieder Jean Sibelius Gesellschaft,
mit dem Sommerende entsteht auch immer etwas Wehmut. Nachdem dieser Sommer in Norddeutschland normal war- also Milde gezeigt hat, wäre ein freundlicher Herbst erst recht wünschenswert. Meinem Empfinden nach, erscheint es mir, als wäre die alte Liste erst gestern zum Versand fertig gewesen- nein, es ist schon wieder ein ganzes Jahr verronnen.
Der Blick nach vorn zeigt eine neue Spielzeit, die durch diese aktuelle Konzertliste fraglos aufgewertet wird. Sie kündigt wieder vieles an Hochkultur an, bei der ich Ihnen durch Ihre Auswahl viel Freude wünsche. Bei mir sind wieder mehr Wünsche vorhanden, als die Möglichkeit, diese zu erfüllen.
Beim jetzigen Stand unserer Auflistung aller Veranstaltungen bis zum Ende der Saison, sind wieder alle 7 Sinfonien repräsentiert. Hieran kann man erkennen, dass jede Sinfonie eigene musikalische Gründe bietet, den Weg ins Konzert zu finden.
Nachdem Leevi Madetoja, nach meinem Wissen, eine Art Debüt in der letzten Spielzeit hatte, finden wir wieder seine 2. Sinfonie zwei Mal in der Schweiz sowie ein Mal in Berlin (5.10.2025). Bei Madetoja ist noch viel Kompositionsarbeit zu entdecken.
Neben Jean Sibelius häufig vertreten, sind Komponisten wie: Kaija Saariaho, Einojuhani Rautavaara und Esa-Pekka Salonen. Es sind eben immer nur einige in der großen Schar der finnischen Musikschaffenden, die es in die deutschen Konzertprogramme schaffen.
Besonders erwähnen möchte ich ein Konzert, das für u.a. gehörlose Menschen konzipiert wird. Am 5.11.2025 wird im Haus des Rundfunks mit dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin von Jean Sibelius die Schauspielmusik zum „Sturm“ von Shakespeare aufgeführt.
Mit besten Wünschen für die Spielzeit 2025/2026.
Herzlichst
Wilhelm Düring
Zusammengestellt von Gesa Wolff und Wilhelm Düring
Bitte klicken Sie die Liste an und benutzen Sie die Pfeile nach oben / unten um durchzublättern!
Programm-2025_2026_1Teil_NetzBitte klicken Sie die Liste an und benutzen Sie die Pfeile nach oben / unten um durchzublättern!
Gedanken zu unterschiedlichen Aufführungsarten bei Sibelius’ Kullervo.
Im Gedenkjahr 2007 ist Sibelius’ Chorsinfonie Kullervo erfreulicher Weise mehrfach aufgeführt worden. Hier wurde von Paavo Järvi mit dem HR-Sinfonieorchester in Frankfurt der Anfang gemacht, gefolgt vom WDR-Sinfonieorchester in Köln, dem Orchestre National de Lorraine in Metz und Saabrücken, den Münchner Philharmonikern in München und dem Tampere Philharmonic Orchestra in Dortmund.
Als herausragendes Konzert erwies sich die „Hommage an Jean Sibelius“ bei den Musikfestspielen Saar (4. Mai in Metz und 5. Mai in Saarbrücken) unter der künstlerischen Leitung von Prof. Robert Leonardy und dem Dirigenten Jacques Mercier.
Da zur Aufführung von Kullervo Sopran, Bariton und Männerchor benötigt werden, ist hier die Möglichkeit genutzt worden, jeweils zusätzlich für die Solisten und den Chor entsprechende Kompositionen mit nachstehender Programmfolge in das Konzert einzufügen:
- Finlandia mit Hymne op.26 (mit Männerchor),
- Der Ursprung des Feuers op.32 (mit Bariton und Männerchor),
- Luonnotar op.70 (mit Sopran)
- das Hauptwerk Kullervo op.7.
Um die Gesamtwirkung von Kullervo vollkommen zu erreichen, wie in Metz und Saarbrücken geschehen, ist es wünschenswert, dass die Solisten gleich zu Beginn des 1. Satzes die Bühne betreten. Ansonsten besteht bei Eintritt der Solisten zwischen dem 2. und 3. Satz die Gefahr, bedingt durch den Begrüßungsapplaus, den Spannungsbogen von Kullervo zu trennen.
Bei den Musikfestspielen Saar ist meines Erachtens ein zusätzlicher Meilenstein mit der halbszenischen Darstellung eines Zwiegesprächs durch die Solisten gesetzt worden.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ausdrücklich für das fantastische Konzerterlebnis beim Orchestre National de Lorraine und dem Polytechchor Espoo bedanken. Insbesondere geht mein Dank an Prof. Robert Leonardy, den Dirigenten Jacques Mercier und ganz besonders an die Solisten Pia Freund (Sopran) und Juha Kotilainen (Bariton), die die überwältigende Gesamtwirkung von Kullervo möglich gemacht haben.
Ich hoffe, dass die Aufführungspraxis von Metz und Saarbrücken richtungsweisend ist. Sibelius und Kullervo sind es wert.
Wilhelm Düring
