Jean Sibelius (1865-1957) gilt nicht nur als die herausragende Persönlichkeit finnischer Musik. Mit seinem kompositorischen Œuvre – vor allem den sieben Sinfonien, dem Violinkonzert und den Sinfonischen Dichtungen – nimmt er auch eine eigenständige Position in der europäischen Musikgeschichte an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein.
In Skandinavien, Großbritannien und Amerika wurde das Werk des finnischen Komponisten stets vorbehaltlos anerkannt und aufgeführt. In Deutschland, wo viele seiner Kompositionen verlegt worden sind, hat man ihm diese Aufmerksamkeit nicht immer geschenkt. Erst in den späten sechziger Jahren hat eine vorurteilsfreiere Würdigung des Komponisten auch in Deutschland eingesetzt.
Jean Sibelius‘ Beziehung zu Deutschland begann schon im 19. Jahrhundert, als der Komponist 1889 mit einem Dampfschiff von Helsinki nach Berlin reiste, um dort Komposition und Musik zu studieren. Diese Studienreise war von großer Bedeutung für die finnische Musikgeschichte, weil Sibelius unter anderem Elemente aus der europäischen Sinfonietradition übernahm. Auch die musikalischen Vorbilder von Sibelius, z.B. Mozart und Mendelssohn, kamen aus der deutschen Tradition.
Die Arbeit der Jean Sibelius -Gesellschaft beschränkt sich nicht auf die sieben Sinfonien, die als wichtigste Werke des Komponisten angesehen werden. Vielmehr ist es ihr Ziel, das Wissen über das Leben und das gesamte musikalische Schaffen des Meisters zu fördern.